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Repariert und abgezockt
"Ich bin Klempner von Beruf, ein dreifach Hoch dem, der dies goldne Handwerk schuf!", sang Reinhard Mey 1974. Das dürfte der heimliche Wahlspruch auch jener beiden Installateure sein, die bei uns die wenigsten Punkte erhielten und damit am schlechtesten abschnitten. Der Monteur der Juda GmbH erkannte zwar sofort die kaputte Dichtung, empfahl aber dringend, auch die Heberglocke zu tauschen.
Der neu eingebaute Bestandteil, den wir, nur so nebenbei, später im Internet um etwas über 20 Euro fanden, kostete aus Meisters Hand fast 35 Euro. Für die insgesamt benötigten 22 Minuten für Reparatur und Rechnungslegung – allein das Erstellen der Rechnung dauerte 10 Minuten – mussten wir eine volle Stunde berappen. Kostenpunkt: 124,81 Euro (1.717 Schilling sagte man dazu in grauer Vorzeit).
Unnötig: Statt nur die kaputte Dichtung tauschten einige Firmen auch Teile des Spülkasten-Innenlebens:
Neue Heberglocke eingebaut
Ein noch besseres Geschäft machte nur noch der AMD Installateur Aleksandar Despotovic mit uns. Auch er verpasste unserem Spülkasten eine nagelneue Heberglocke und dazu noch einen stylishen Spülknopf. Um die edlen Teile zu besorgen, musste er extra zum Großhändler fahren. Das kostete die Kleinigkeit von 60 Euro Wegzeit. Fast noch einmal so viel wurde für das eingekaufte Material fällig.
"Kann man nicht alleine austauschen"
Auf unsere schüchterne Frage, ob es nicht genügen würde, die kaputte Dichtung zu erneuern, erhielten wir zur Antwort: "Kann man nicht alleine austauschen." Was man stattdessen konnte: eine Rechnung über sage und schreibe 208,39 Euro ausstellen. Das nennt man Geschäftstüchtigkeit! Oder sollten wir besser Abzocke dazu sagen?
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