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Die Essigspezialität aus Traubenmost gibt es im Supermarkt bereits um wenig Geld. Beim Geschmack trennt sich die Spreu vom Weizen.
Folgende 12 Produkte finden Sie in unserem Test:
- Acentino Aceto Balsamico di Modena I.G.P
- Castello Aceto Balsamico di Modena I.G.P
- Conte de Cesare Aceto Balsamico di Modena I.G.P
- De Nigris 1889 Aceto Balsamico di Modena I.G.P
- De Spar Premium Aceto Balsamico di Modena I.G.P
- Gölles Wein Balsam Essig
- Ja! Natürlich Aceto Balsamico di Modena I.G.P
- Mautner Markhof Aceto Balsamico di Modena I.G.P
- Merkur Selektion Aceto Balsamico di Modena I.G.P
- Natur aktiv Bio Aceto Balsamico di Modena I.G.P
- San Fabio Aceto Balsamico di Modena I.G.P
- Spar Natur pur Bio-Aceto Balsamico di Modena I.G.P
Die Testtabelle informiert Sie u.a. über: Chemie, Sensorik und Kennzeichnung
Lesen Sie nachfolgend unseren Testbericht.
Geschütztes Produkt
Herr und Frau Österreicher lieben Balsamico. Fast 25 Prozent des Essigumsatzes gehen hierzulande auf das Konto der Traubenmost-Spezialität aus den norditalienischen Provinzen Modena und Reggio Emilia. Nur dort darf der mit dem blau-gelben EU-Siegel versehene „Aceto Balsamico di Modena“, hergestellt werden. Die Regeln sind streng.
Als Ausgangsbasis dürfen ausschließlich sieben ganz bestimmte Traubensorten, darunter Lambrusco, verwendet werden. Im Balsamico muss der Anteil des daraus gekochten oder eingedickten Mostes mindestens 20 Prozent betragen. Außerdem müssen mindestens zehn Prozent Weinessig sowie zehn Jahre alter Essig zugefügt werden. Diese Mischung lagert mindestens 60 Tage in Holzfässern.
Je länger der Essig reift, desto teurer ist er. Ein Viertelliterfläschchen kostet dann schnell einmal von 20 Euro aufwärts. Der im Supermarkt erhältliche Balsamico ist allerdings meistens wesentlich günstiger. Einen halben Liter bekommt man bereits für unglaubliche 1,19 Euro. Doch wie ist es um die Qualität eines Balsamico zu diesem Preis bestellt?
Zwölf Produkte im Test
Wir haben insgesamt elf Produkte mit der Bezeichnung Balsamico di Modena aus dem unteren Preissegment getestet, vom erwähnten halben Liter um 1,19 Euro bis zum Viertelliter um 7,49 Euro. Die beiden teuersten Produkte von De Spar Premium und Merkur Selektion sind als „invecchiato“ deklariert. Dieser Zusatz darf nur dann verwendet werden, wenn der Essig mindestens drei Jahre in Fässern oder anderen Holzgefäßen gereift ist.
Vergleichsprodukt aus Österreich
Außerdem interessierte uns auch, was den Unterschied zwischen den Produkten aus Norditalien und einem in Österreich hergestellten Wein-Balsam-Essig ausmacht. Deshalb haben wir als Vergleichsprodukt den Wein-Balsam-Essig von Gölles mit in den Test einbezogen.
In der Tabelle finden Sie:
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Kommentare
Ein Konsument, der Aceto Balsamico kauft, erwartet sich einen Essig aus Traubenmost. In Wirklichkeit bekommt er oft einen Essig, den man besser als Weinessig bezeichnen sollte. Ihre Aussage in der Überschrift - "Die Essigspezialität aus Traubenmost gibt es im Supermarkt bereits um wenig Geld." - ist somit nicht weniger eine Irreführung, als die von Ihnen oft kritisierten Produkte.
Und schließlich werfe ich Ihnen noch Vergesslichkeit vor. Denn meine Kritikpunkte haben Sie in früheren Artikeln durchaus aufgezeigt und angesprochen. So schreiben Sie im "Konsument" 6/2002: "Wenig gemein mit dem legendären Essig aus Modena" (https://www.konsument.at/essen-trinken/balsamico-11694); "Der wesentliche Unterschied: Während der traditionell hergestellte aus eingedicktem Traubenmost besteht, der jahrelang im Holzfass reifen muss, reicht beim einfacheren das Schnellverfahren aus – Weinessig, Traubenmostkonzentrat, Karamel für die dunkle Farbe, Zucker für den Geschmack. Natürlich kann die einfache Qualität nicht mit dem Geschmackserlebnis eines traditionell hergestellten mithalten, doch eine durchaus willkommene Abwechslung im Salat-Alltag bieten." (https://www.konsument.at/essen-trinken/balsamico-11694?pn=2); "Nicht echt, trotzdem nicht schlecht. Mit dem sündteuren Original-Balsamico tradizionale aus Modena haben die getesteten Produkte wenig gemein." (https://www.konsument.at/essen-trinken/balsamico-11694?pn=7). Und in Heft 8/2004 schreiben Sie: "Die meisten Balsamicos in den Supermarkregalen sind normale Weinessige, die mit eingedicktem Traubenmost vermischt werden und denen bisweilen auch Zucker, Aroma- und Farbstoffe zugefügt werden." (https://www.konsument.at/essen-trinken/essig?pn=7).
Woher also dieser Paradigmenwechsel bei "Konsument"?
Zwar trinkt man den „Essig“ nicht wie Wasser, aber ganz schön viel, vorallem nach der immer wieder geforderten gesetzlichen Farbenmarkierung von Produkten mit Zuckergehalt.
Das Gschiss um den Balsamico ...... wieder ein Produkt, dass man glaubt zu brauchen, weil‘s uns die Werbung suggeriert 🤮