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Drei Viertel wenig engagiert
Das soll das Abschneiden der am weitesten fortgeschrittenen Unternehmen nicht schmälern: Timberland erfüllt die überprüfbaren Kriterien am besten und konnte sogar die Bestnote A erzielen (Kriterien zu 81 % erfüllt). Die US-Marke, die vor allem in der Hip-Hop-Szene beliebt ist, hebt sich damit sehr deutlich vom Feld der Mitbewerber ab – drei Viertel der Kandidaten haben nicht einmal 50 Prozent erreicht.
Kooperation verweigert
Mehr als die Hälfte der Markenfirmen hat eine Kooperation verweigert und keinen Fragebogen ausgefüllt. Darunter ausgerechnet auch Branchenprimus Timberland. Da das Unternehmen recht umfangreich über seine ökologischen und sozialen Aktivitäten berichtet (Nachhaltigkeitsreport, Homepage), konnte es dennoch positiv bewertet werden. Üblicherweise schneiden Verweigerer schlecht ab, weil auch auf anderem Weg keine Informationen über sie erhältlich sind.
Auch die am meisten fortgeschrittenen Hersteller sind nicht ohne Schwächen, es gibt mit Ausnahme von Clarks kein Unternehmen, das nicht in zumindest einem Teilbereich sehr schwach (Note E) abschneidet.
Zwangsarbeit: keine Bestimmungen
Was die Unternehmenspolitik anlangt, können andererseits auch viele Nachzügler mit guten Noten aufwarten. Scholl und Gabor verdienen für ihre Maßnahmen im Sozialbereich die Note A. Wie generell die Sozialpolitik noch am besten abgesichert ist. Wobei der Schwerpunkt bei Maßnahmen für die Sicherheit und Gesundheit der Arbeitnehmer liegt. Nur sechs Unternehmen haben spezifische Bestimmungen gegen Kinderarbeit in ihrem Verhaltenskodex vorgesehen, kein einziges geht explizit auf das Problem Zwangsarbeit oder Sklaverei ein.
Umweltpolitik verbesserungswürdig
Punkto Umweltpolitik haben fast alle Unternehmen Anforderungen zum Einsatz von Chemikalien definiert, bestimmte Substanzen dürfen nur eingeschränkt Verwendung finden. Auch auf Abfallvermeidung wird großer Wert gelegt. Eine grundsätzliche Beschäftigung mit nachhaltiger Produktion steht aber aus. Nur wenige Unternehmen haben bereits eine Lebenszyklus-Analyse durchgeführt, um die Materialien mit den geringsten negativen Auswirkungen auf die Umwelt herauszufinden. Auch im Recycling wurden bestenfalls erste Schritte gesetzt. Zwar verwenden einige Unternehmen teilweise recycliertes Material in der Schuhproduktion, aber die Wiederverwertung von Abfall aus der Produktion oder gar von gebrauchten Schuhen (dafür müsste es ein Sammelsystem geben) ist nirgends zufriedenstellend gelöst.
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